Newsletter #12

Begabungsförderung als demokratisches Grundrecht

In ihrem Blog ‘Kommen Schlaue zu kurz’ weist Margrit Stamm auf das Positionspapier des Dachverbandes der Schweizer Lehrerinnen und Lehrer hin. Dieses Positionspapier ist im Jahr 2018 erschienen. Darin wünscht sich der Verband mehr Unterstützung für begabte Schülerinnen und Schüler. Stamm schreibt, der Wunsch allein genüge nicht, diese Unterstützung müsse eingefordert werden. Unsere Demokratie brauche eine Begabungsförderung, welche chancengerecht sei und das Potenzial aller Kinder in den Blick nehme.

Das Positionspapier ist sehr wichtig, werden darin doch unter anderem einige häufige Missverständnisse in Bezug auf Begabungs- und Begabtenförderung geklärt.
Hier ein Zitat als Beispiel:
«Missverständnis Nr.3: ‘Hochbegabte’ benötigen keine besondere Förderung.
Es herrscht vielerorts die falsche Vorstellung, dass sich Hochbegabte selbst helfen können und sich ihr Potenzial von alleine in hohe Leitungen umsetzen wird. Auch ‘Hochbegabte’ brauchen eine angemessene Förderung, um ihr Potenzial entfalten zu können (siehe Abschnitt Begabungsmodelle).»

Zum Missverständnis, dass Begabtenförderung Elitebildung sei, schreibt der Verband unter anderem: «Lernende mit hohen Potenzialen haben ebenso einen besonderen Bildungs- und Entwicklungsbedarf wie Lernende mit Beeinträchtigungen. Dabei geht es nicht um Elitebildung, sondern darum, dem individuellen Förderbedarf jedes Lernenden gerecht zu werden.»

Der Vorurteile sind viele, und es ist harte Arbeit, immer und immer wieder darauf einzugehen, zu klären, zu informieren.

Aber dieser Einsatz ist wichtig und notwendig: Nur wenn die schulische Unterforderung und  deren Folgen verstanden werden, wird es auch zu Verbesserungen der schulischen Situation von Kindern und Jugendlichen mit HKP kommen können.